Entwicklung eines Fortbildungskurses "Integrierte nachhaltige Abfallwirtschaft"
für Unternehmen und Behörden in Sibirien

Zweiter Workshop und zweites Koordinationstreffen

Vom 09.12. bis 11.12.2014 wurde der zweite Workshop zum Thema "Anreizsysteme für die betriebliche Abfallwirtschaft - Erfahrungsaustausch EU und Russland" sowie das zweite Koordinationstreffen an der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) durchgeführt.

Die Ziele des Workshops waren, die aktuellen Anreizsysteme für die betriebliche Abfallwirtschaft, die im europäischen Raum eingesetzt werden, ganzheitlich darzustellen und auf Basis der Ist-Situation in Russland Vorschläge für die Verbesserung des Anreizsystems für russische Unternehmen zu unterbreiten.

Als Ehrenreferenten wurden Expertenaus der Staatsduma der Russischen Föderation eingeladen: Herr Dr.-Ing. Ivan Nikitchuk,erster stellvertretender Vorsitzender des Staatsduma Ausschusses für Naturressourcen, Umweltschutz und Ökologie und Frau Dr. oec. Natalia Burceva, Direktorin des Unternehmens "ZEPK",Mitglied des Obersten Umweltrates des Umweltausschuss des Staatsduma-Ausschusses für Naturressourcen, Umwelt und Ökologie der RF.

Herr Nikitshuk hob in seiner Begrüßungsredezum internationalen Treffen hervor, dass der internationale Arbeitsmarkt heutzutage eine Notwendigkeit der beschleunigten Entwicklung und der Modernisierung des nationalen (russischen) Systems der Berufsausbildung und der Fortbildungvon Fachkräften bedingt.

"Ohne das wird das Vorhaben des Präsidenten Russlands nicht umsetzbar, bis 2020 25 Mio. hochqualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen. Da dieses Projekt auf die Entwicklung des Dialoges "Wissenschaft – Regierung – Wirtschaft" in allen Regionen Russlands abzielt, bin ich fest davon überzeugt, dass das laufende Projekt TIWASIC sowohl für Führungskräfte der Industrieunternehmen und Unternehmen, die im Bereich der Abfallwirtschaft tätig sind, als auch für Vertreter der Legislativen und Exekutiven der Regionen der Russischen Föderation von besonderer praktischer Bedeutung ist. Das Projekt TIWASIC ist ein gutes Beispiel für die RealisierungandererRussisch-Europäischer Projekte, die eine vertrauensvolle Partnerschaft zugrunde legen"- sagte Herr Nikitchuk.

Als Zeichen der langfristigen Russisch-Deutschen Zusammenarbeit im Bereich der Umwelt und für die Förderung der nachhaltigen Naturnutzung und Umweltschutz hat Herr Nikitschukdem Projektleiter TIWaSiC Herrn Dr.-Ing. Christoph Wünsch den Vernadsky Orden überreicht.

Frau Burtseva hat die aktuelle Information über kommende Veränderung im russischen Abfallrecht geliefert sowieadministrative und rechtliche Hinderungsgründe für Anreizsysteme für Unternehmen in Russland erörtert.

Der Vorsitzende der "Regionalen Union von Recyclingsunternehmen in der Region Kaliningrad" Svyatoslav Lavrinenko hat über die Erfahrung der Gründung einer Selbstregulierungsorganisation im Bereich Abfallwirtschaft, sowie über existierende Barrieren des Anreizsystems für Unternehmen am Beispiel des Kaliningrader Gebietes berichtet.

Der Leiter des Zentrums für Umweltsicherheitder Staatlichen Technischen Universität Kaliningrad Herr Sergey Kondratenko hat einen Vortrag zu den Fortbildungskursen im Bereich der Abfallwirtschaft am Beispiel desvon ihm geleiteten Zentrums gehalten.

Aus Österreich haben Frau Dörthe Kunellis-die Vertreterin desösterreichischen Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Herr Thomas Hruschka vom "Ökobusinessplan Wien" und Frau Johanna Leutgöb von der Umweltberatung Wienam Workshop teilgenommen. Die österreichischen Referenten stellten ihre Erfahrungen über Anreizsysteme für diebetriebliche Abfallwirtschaft sowie dieErfahrungen aus der betrieblichen Abfallberatung im Rahmen des ÖkoBusinessPlans Wien vor.

Die Projektkoordinatorin von der russischen Seite Frau Dr.-Ing.Olga Ulanova erläuterte die Ergebnisse einer Umfragean russische Industrieunternehmen und Unternehmen im Bereich der Abfallwirtschaft, die im Sommer 2014 im Rahmen des Projektes TIWaSiC durchgeführt wurde.An der Umfrage nahmen insgesamt 112 Unternehmen aus 13 Regionen der Russischen Föderationteil.Befragt wurden die Vorsitzenden der Betriebe, die Leiter der Produktionsabteilungen, die Umwelt- und Chefingenieure sowieverantwortliche Personen für Abfälle.Die soziologische Umfrage, sowie sämtliche Workshop-Unterlagen werden als Grundlage für die Entwicklung von umsetzbaren Alternativen zu denAnreizsystemen für Unternehmen in Russland dienen. Die entwickelte Variante des Anreizsystems wird demrussischen Ministerium für Naturressourcen und Umwelt sowie demStaatsduma-Ausschuss für Naturressourcen, Umweltschutz und Ökologie überreicht.

Um die Projekterfahrungenzu verbreiten, wurden die Mitglieder des EURORUSS e.V. zu dem internationalen Workshop eingeladen: Umweltunternehmen aus Polen, unter anderem PYROCAT Catalyse WORLD, und Vorsitzende der "grünen" Unternehmen ("Forest", "Olymp-Design"), die zur Regionalen Union von Recyclingsunternehmen in der Region Kaliningrad gehören.

Bei dem Workshop haben sich die Vertreter aus allen Partneruniversitäten und Partnerorganisationen des ProjektsTIWaSIC beteiligt. Insgesamt haben mehr als 40 Personen aus sechs Ländern (Russland, Österreich, Deutschland, Dänemark, Griechenland, Polen) an dem zweiten internationalen Workshop im Rahmen des TIWaSiC-Projektes teilgenommen.

Für den besseren Einblick in die österreichische Abfallwirtschaft haben die Teilnehmer die Abfallbehandlungsanlage MA48er "Rinterzelt" in Wien besichtigt. Bei der Exkursion wurden die Kunststoffsortierung und die Asche-Schlacke-Behandlung angeschaut.

Darüber hinaus wurde das zweite Koordinationstreffen im Anschluss an den Workshop in Wien durchgeführt, bei demdie Zwischenergebnisse des ersten Projektjahres dargestellt wurden. Bei dem Treffen wurden die anstehenden Aktivitäten für das zweite Projektjahr festgelegt. Um die Umweltberatungsdienstleistungen für Unternehmen und Organisationen in den Regionen der RF zu entwickeln und erbringen zu können, ist es nötig, die Kompetenz der Lehrkräfte der beteiligten russischen Partneruniversitäten in verschiedenen aktuellen Themen der betrieblichen Abfallwirtschaft zu steigern. Im Sommer 2015 werden die Mitarbeiter der ISTU, ESSUTM, FEFU und TSU einwöchige Fortbildungskurse in vier Bereichen an vier europäischen Universitäten absolvieren:

"Life Cycle Assessment” an der DTU, Dänemark
"Abfalluntersuchungen" an der BOKU, Österreich
"Abfallanalytik" an der TUD, Deutschland
"Altlasten" an der TUC, Griechenland

Im Laufe des zweiten Projektjahres werden die theoretischen Grundlagen für die Fortbildungskurse der fünf Branchen: Bergbau,chemische Industrie, Metallurgie, Holz- und Papierindustriesowie kommunale Abfallwirtschafterarbeitet. Für jede Branche wird jeweils ein Kursentwickelt, der Abfallwirtschaftskonzepte, Umweltmanagement, Abfallrecht, Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen und die besten verfügbaren Technologien für Abfallvermeidung, -recycling und -behandlung erörtert.

Im Sommer 2015 werden die entwickeltenKurse intern durch die DTU, Dänemark evaluiert. Ein erster Kurs-Testlauf wird im September 2015 gleichzeitig an vier Universitäten Sibiriens und der Region Primorje mit medialer Unterstützung (Videokonferenz) durchgeführt. Um dies umzusetzen, wird ein spezieller Hörsaal mit moderner Multimedia-Ausstattung an jeder der vier russischen Universitäteneingerichtet. Die Ausstattung wird durch das Tempus-Projekt finanziert.

Die Teilnehmer des ersten Kurs-Testlaufs werden die Möglichkeit haben zur Fachexkursion nach Deutschland zu kommen. Auch dieseReisenwerdendurchdasProjektfinanziert.

Die Zwischenergebnisse des Tempus-ProjektesTIWaSiCsindin der Ausgabe Nr. 12-2014 des Russisch-Europäischen UmweltmagazinsECOmonitoring veröffentlicht. Das Magazin geht aus der Initiative des EURORUSS e.V., unterstütztdurch die russischeStaatsduma hervor.Weitere Informationen zum Magazin ECOmonitoring finden Sie hier…

Unterlagen zum Workshop:
Teilnehmerliste des zweiten Workshops weiter...
Präsentation von Referenten weiter...
Fotos weiter...
Medien über den zweiten Workshop weiter....
Sonderausgabe des Russisch-Europäischen Umweltmagazin ECOmonitoring(auf Russisch) weiter….

Intranet:
ProtokollzumzweitenWorkshop und Koordinationstreffen in Wien weiter….
Programmdes zweiten Workshops und Koordinationstreffens in Wien weiter….





Dieses Projekt wird mit Unterstützung der Europäischen Union finanziert.
Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung (Mitteilung) trägt allein der Verfasser;
die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.